KZ Buchenwald

>> Filmausschnitt der Dokumentation Nein statt Ja und Amen:
Engleitners Einlieferung in Buchenwald 56k | 128k (Realplayer-Format)

Am 9. Oktober 1939 kam ein neuer Tross von Gefangenen, unter denen sich Leopold Engleitner befand, im Lager Buchenwald an. Im KZ Buchenwald gab es bereits mehrere Bibelforscher und der Bunkeraufseher Martin Sommer hatte einen besonderen Ehrgeiz entwickelt, den Willen dieser "freiwilligen" Gefangenen zu brechen. So erhielt auch Engleitner als Neuankömmling eine Sonderbehandlung und wurde sogleich Opfer von Sommers roher Brutalität.

Buchenwald
Appellplatz, Baracken und Wachtürme des Lagers Buchenwald im April 1945.

Nachdem Leopold Engleitner auf die schlimmste Weise gequält worden war, sagte der SS-Mann zu ihm: "Ich werde dich erschießen! Aber ich erlaube dir, dass du deinen Eltern noch eine Abschiedskarte schreibst." Doch als Engleitner schreiben wollte, wurde er jedesmal gestoßen, so dass die Karte voller unleserlicher Striche war. "Schau dieser Trottel kann nicht einmal schreiben. Aber zum Bibellesen ist er nicht zu dumm.", bekam er zu hören. Dann zog der SS-Mann seine Pistole aus der Tasche, hielt sie Engleitner an die Schläfe und fragte sarkastisch: "Bist du gefasst? Ich drücke ab." Leopold Engleitner sagte: "Jawohl!" "Du bist zum Erschießen auch zu blöde!", brüllte der SS-Mann und trieb ihn in die Zelle zurück, wo er mit Spott empfangen wurde. Für so einen blöden Glauben wäre es nicht wert zu leiden, meinten seine Zellengenossen.

Engleitner kam in die gefürchtete "Strafkompanie". Im Steinbruch am Ettersberg wurde von den Häftlingen mit einfachsten Mitteln Material zum Lageraufbau und zur Befestigung der Wege und Straßen abgebaut. Die Arbeit in diesem Kommando zählte zu den schwersten körperlichen Torturen, die die Menschen im Konzentrationslager Buchenwald ertragen mussten. Schließlich kam er in ein "Baukommando", das eine externe Baufirma beim Errichten einer großen Kläranlage im Lager Buchenwald unterstützte.

 
 

Zuletzt aktualisiert am 10. 1. 2017
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